Der Gottesdienst in der Kirche Reigoldswil vom vergangenen Sonntag war von besonderer Art. Zum einen wurde Kurt Probst als Sigrist nach 45 Dienstjahren verabschiedet. Er hat am 1. Juni 1962 sein Amt als Sigrist der reformierten Kirche Reigoldswil angetreten. Nach 45 Jahren übergab er nun im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes am Sonntag den Schlüssel seiner Kirche an seine Gattin Marie, welche das Amt für die nächsten vier Jahre ausüben wird. Sie wurde im Rahmen des Gottesdienstes herzlich willkommen geheissen.
Kurt könnte wohl Bücher schreiben über seine Erlebnisse als Kirchendiener. Er erlebte in dieser Zeit nur gerade die beiden Pfarrherren Benedikt Steiger und Martin Stingelin sowie seit zwei Jahren das Pfarrehepaar Kerstin Bonk/Andreas Olbrich und mit allen hatte er stets ein sehr gutes Einvernehmen. Während der langen Zeit hat er für unzählige Kinder das Taufbecken mit lauwarmem Wasser gefüllt. Jahre später war er dabei, als die Jugendlichen dann konfirmiert wurden. Und vielen von ihnen öffnete er nochmals später das Kirchentor für den Einzug in die Kirche, um sich dort trauen zu lassen. Kurt Probst war aber auch an mehreren hundert Beerdigungen zugegen und hat den Trauernden mit einem stillen Händedruck oder einem Wort des Trostes seine Anteilnahme gezeigt. Schon eher routinemässig bereitete er die Kirche für die rund 3000 Sonntags- und Feiertagsgottesdienste vor.
Kurt Probst liebte sein Amt und der langjährige Dienst an der Kirche war ein Teil seines Lebens. Dabei wurde er vor allem bei den Reinigungsarbeiten durch seine Gattin Marie tatkräftig unterstützt. Sie war auch stets für den Blumenschmuck besorgt. Und nun übernimmt Marie Probst sogar dieses Amt bis zur Erreichung des Pensionsalters. Die Kirchgemeinde Rei-goldswilTitterten bedankt sich bei Kurt Probst herzlich für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz und wünscht ihm für die kommenden Jahre alles Gute.
Ein Dienstjubiläum durfte auch Magdalena Walder-Fontana feiern, denn sie begleitet seit 35 Jahren die Gottesdienste an der Orgel. Die Musik ist ein wichtiger Teil ihres Lebens und dass sie auch die Kirchgänger mit ihrer Musikalität erfreut, wurde ihr durch Kirchenpflegepräsident Stefan Lehmann im Rahmen des Gottesdienstes herzlich verdankt. Es war ihr Wunsch, dass dieser besondere Gottesdienst auch zu Ehren des vor 400 Jahren geborenen Liederdichters Paul Gerhard gestaltet werden soll. Gerhard hat vorwiegend biblische Texte in seinen Liedern verarbeitet. 12 dieser Lieder erklangen am vergangenen Sonntag in der voll besetzten Kirche. Damit bedankten sich die Gottesdienstbesucher bei Magdalena Walder für ihr Engagement in der Kirche. (hw)