Bei der evangelischen Kirche und dem Pfarrhaus von Alt-Weil informierte der Wanderleiter über die Geschichte der Gebäude und über Johann Peter Hebels Beziehung zu diesem Ort. Der Verfasser der Alemannischen Gedichte und der berühmten anekdotischen Kalendergeschichten resp. des Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes (1811) lebte jahrzehntelang als Lehrer und Pfarrer in Karlsruhe, hielt sich jedoch oft im Alt-Weiler Pfarrhaus auf und korrespondierte mit seiner langjährigen Freundin Gustave Fecht, die dort wohnte. Rémy Suter las ausgewählte Passagen aus dem Briefwechsel vor und informierte auch über Ergebnisse eigener Nachforschungen über die personellen Beziehungen zwischen der Badischen Kirche und dem Hinteren Frenketal, insbesondere Ziefen.
Beim Aufstieg auf den Tüllinger Berg war das spektakuläre Landschaftspanorama zu bewundern, in dessen Mitte sich die Stadt Basel ausdehnt, das aber auch deren trinationales Einzugsgebiet, die Tüllinger Weinbaugebiete sowie die Bergzüge des Juras und der Vogesen umfasst. Beim Besuch der Ottilien-Kirche in Obertüllingen machte der Wanderleiter auf die mittelalterlichen Wandmalereien aufmerksam, die erst 1955, beim Wiederaufbau nach dem Krieg, entdeckt wurden. Er informierte auch über die merkwürdigen kulturgeographischen und -historischen Bezugspunkte des sogenannten Belchendreiecks (vgl. http://www.regbas.ch/d_belchendreieck.cfm) und über den Legendenkreis um die drei Heiligen, die mit den drei Basel umgebenden Hügeln verbunden sind: St. Margaretha in Binningen, St. Chrischona oberhalb von Bettingen und St. Ottilie in Obertüllingen. Von ihren Berggipfeln aus sollen die drei Frauen einander täglich Glocken- und Lichtzeichen zugesandt haben. Einige Chorsängerinnen erprobten die vorzügliche Akustik der schönen kleinen Kirche.
Oberhalb der Ortschaft erwarteten gedeckte Tischchen und ein freundliches Gastgeberpaar die Wandergruppe. Mit Freude kostete man von dem erfrischenden Weißwein der Region und genoss den liebevoll vorbereiteten Apéritif, der von der Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil gesponsert wurde. Der Wanderleiter Rémy Suter und seine Kirchgemeinde verdienen ein herzliches Dankeschön!
In Lörrach endete die Wanderung. Da dort sowohl das diesjährige trinationale ökumenische Kirchentreffen, der “kirk 2014”, als auch der lebhafte samstägliche Markt stattfanden, gab es seine Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten, die individuell oder in kleinen Grüppchen wahrgenommen wurden.
Der 3 K-Spaziergang war auch dieses Mal ein in jeder Hinsicht gelungenes, erfreuliches Unternehmen!