Roland Plattner gab einen Überblick über den eindrucksvollen bisherigen Lebenslauf beider Musikerinnen. Beide haben an der Basler Schola Cantorum studiert, sind als Leiterinnen von Ensembles wie auch solistisch tätig, haben bereits zahlreiche Konzerte gegeben, diverse Preise gewonnen und arbeiten mit renommierten MusikerInnen und Dirigenten zusammen. Für beide hat eine Erfolg versprechende internationale Karriere begonnen.
Schon seit ihrer Kindheit spielt Tamar Eskenian liturgische sowie traditionelle armenische Musik auf der armenischen Flöte Shvi. Ihr Repertoire umfasst aber auch Werke für die moderne Querflöte und für die barocke Traversflöte. Gemeinsam mit der Spezialistin für Tasteninstrumente Alexandra Ivanova, die in Reigoldswil-Titterten als Hauptorganistin tätig ist und die Solistin mit feinen Flötenregistern an der Orgel präzise und einfühlsam begleitete, eröffnete sie das Konzert mit der Sonate BWV 1035 von J.S. Bach auf der modernen Querflöte. Auf der armenischen Flöte Shvi spielte sie eine Schäfermelodie vor, die den Lauschenden den bald heiter-verspielten, bald wehmütigen, aber stets tief berührenden Klang dieses alten Instruments nahebrachte. Darauf folgte die brillante Wiedergabe eines frühen Meisterwerks von W.A. Mozart: die Sonate in F-Dur KV 13 des achtjährigen Wunderkindes.
Am Klavier begleitete A. Ivanova zwei Romanzen von Robert Schumann (op. 94). Mit der Sonate in g-moll BWV 1020/H.542.5 des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel kehrten die Musikerinnen zum Ausgangspunkt des Konzertes zurück. In bewegendem Kontrast zu der funkelnden Brillanz der schnellen Sätze gestalteten sie das Adagio und den Siciliano der beiden Bach’schen Sonaten.
Die offenkundige Begeisterung der Applaudierenden belohnten die Musikerinnen mit zwei charmanten Zugaben: einem mitreißenden zweisätzigen Tanzlied auf der Shvi und dem Allegro der Sonate in F-Dur KV 13 von W.A. Mozart. Von R. PLattner und Pfr. A. Olbrich wurden den Solistinnen prachtvolle Blumengebinde überreicht, in denen – wie an ihren Konzertroben – die Farbe Rot dominierte.