Der Morgen war einerseits dem Rückblick auf das im vergangenen Jahr gemeinsam Unternommene gewidmet, andererseits dem Brainstorming und der gemeinsamen Beratung über wünschenswerte Initiativen für die künftige Tätigkeit der Kirchgemeinde. Das vor einem Jahr festgelegte Rahmenthema „Frieden“ wurde auf vielfältige Weisen thematisiert: in dem Thema gewidmeten Gottesdiensten, beispielsweise der Predigt von Pfr. A. Olbrich am Gedenktag des Bombenabwurfes über Nagasaki, in Konzerten mit besonderer Musik, so etwa am Reformationssonntag zum Thema Frieden, am Kirchgemeindesonntag und am Suppentag, im Kirchenkino, in den Seniorenferien, im Unterricht für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersgruppen, in der Wertschätzung der Freiwilligenarbeit, in den Begegnungen miteinander wie auch mit Menschen aus anderen Kulturen, schließlich auch in Kollekten, die der Friedensarbeit und den beiden von der Kirchgemeinde ausgewählten Projekten von mission 21 in Nigeria gewidmet waren. Der große, viel Zeit und Kraft beanspruchende Einsatz hat sich nach der Einschätzung aller Anwesenden gelohnt; so fiel denn die Bilanz über die Tätigkeit des letzten Jahres durchwegs positiv aus.
Die Überlegungen darüber, welche neuen Projekte die Kirchgemeinde in naher Zukunft realisieren könnte, erbrachten einen bunten Strauß verlockender Möglichkeiten: u.a. die Durchführung einer Begegnungswerkstatt, die Sitzbänke aufstellen und eventuell sogar einen Stationenweg zum Thema Frieden einrichten könnte. Eine zweite, weniger aufwändige Option ist das Anhalten der Kirchenuhr, um zu gemeinsamen Momenten des Innehaltens und der Besinnung einzuladen. Solche Augenblicke der Stille sind auch auf den jährlich von Pfrn. K. Bonk organisierten Pilgerwanderungen möglich. Auch ein Friedensmarsch wäre realisierbar. Ein dritter Plan gilt den Flüchtlingen und Asylsuchenden, die in den beiden Dörfern leben. Wie kann die Kirchgemeinde Zeichen geben, Brücken bauen, mithelfen bei der Integration von Menschen aus anderen Kulturen, die unter uns leben, aber bisher wenig Beachtung fanden? Vielleicht durch einen Marktstand, an dem Asylsuchende mit Assistenz der Kirchenpflege Gerichte aus dem Land ihrer Herkunft zubereiten und anbieten könnten?
Da das Kirchenpflegeteam ebenso wie viele andere Freiwillige in der Kirchgemeinde in hohem Maße engagiert und ausgelastet sind, ist Beschränkung ratsam. Von den Überlegungen, die während der Retraite angestellt wurden, dürften aber in den kommenden Monaten gleichwohl konkrete Initiativen ausgehen. Vielleicht lassen sich weitere Freiwillige motivieren, mitzuhelfen und gemeinsam Brücken zu bauen, Augenblicke der Besinnung zu ermöglichen und gemeinsame Spaziergänge (auch mit Asylsuchenden!) zu unternehmen.
Zum Schluss informierte Christian Bühler, der die ganze Tagung phantasievoll und einfühlsam leitete, über neue Entwicklungen in der Landeskirche. Mit einer Führung durch das Kloster Beinwil und einem gemeinsamen Abendessen klang der inhaltsreiche Tag der Besinnung aus.